Duales Studium - Das solltest du vorher wissen

dual studieren

Ein duales Studium klingt auf den ersten Blick wie das Beste aus beiden Welten: Studieren und gleichzeitig Praxiserfahrung sammeln. Doch bevor du dich für diesen Weg entscheidest, gibt es einige Dinge, die du unbedingt wissen solltest. Was bedeutet ein duales Studium wirklich? Welche Herausforderungen kommen auf dich zu, und welche Vorteile bietet es dir? Dieser Artikel gibt dir einen umfassenden Überblick und hilft dir, die richtige Entscheidung zu treffen.

Was ist ein duales Studium?

Ein duales Studium kombiniert Theorie und Praxis auf einzigartige Weise. Während du an einer Hochschule oder Berufsakademie studierst, arbeitest du parallel in einem Unternehmen. Diese Kombination ermöglicht es dir, das Gelernte direkt in der Praxis anzuwenden und gleichzeitig wertvolle Berufserfahrung zu sammeln. Der Ablauf kann je nach Studienmodell unterschiedlich sein. Es gibt verschiedene Arten von dualen Studiengängen:

  1. Ausbildungsintegriertes Studium: Du absolvierst gleichzeitig eine Ausbildung und ein Studium. Am Ende hast du sowohl einen Studienabschluss als auch einen Ausbildungsabschluss in der Tasche.
  2. Praxisintegriertes Studium: Hier steht der Praxisbezug im Vordergrund, aber ohne formale Ausbildung. Du arbeitest während des Studiums regelmäßig im Unternehmen.
  3. Berufsintegrierendes Studium: Dieses Modell richtet sich vor allem an Berufstätige, die sich nebenbei akademisch weiterbilden möchten.

Wo kann man dual studieren?

Ein duales Studium ist nicht nur auf duale Hochschulen beschränkt. Es gibt viele verschiedene Bildungsinstitutionen, die duale Studiengänge anbieten:

1. Duale Hochschulen

Duale Hochschule Baden-Württemberg

Duale Hochschulen, wie beispielsweise die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), sind auf duale Studiengänge spezialisiert. Diese Institutionen haben häufig langjährige Erfahrung im Bereich dualer Studienprogramme und bieten eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis an.

 

2. Fachhochschulen (HAW)

Hochschule München

Viele Fachhochschulen, auch Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) genannt, bieten duale Studiengänge in Zusammenarbeit mit Unternehmen an. Sie kombinieren wissenschaftliche Theorie mit praxisnaher Ausbildung und sind in Deutschland weit verbreitet.

3. Universitäten

Technische Universität München

Einige Universitäten bieten ebenfalls duale Studiengänge an, insbesondere in den Bereichen Ingenieurwissenschaften, Informatik oder Betriebswirtschaftslehre. Diese Programme haben oft einen höheren akademischen Fokus, kombiniert mit praktischer Erfahrung.

4. Berufsakademien

Berufsakademie Sachsen

Berufsakademien ermöglichen ebenfalls duale Studiengänge, bei denen Theorie- und Praxisphasen miteinander wechseln. Der Unterschied zu Hochschulen liegt darin, dass an Berufsakademien häufig keine klassischen Bachelor- oder Masterabschlüsse vergeben werden, sondern berufsqualifizierende Diplome oder Zertifikate.

5. Private Hochschulen

Hochschule Macromedia

Auch private Hochschulen bieten duale Studienprogramme an. Diese sind häufig sehr flexibel in ihrer Ausgestaltung und kooperieren eng mit Unternehmen. Oftmals übernehmen die Partnerunternehmen auch die Studiengebühren, was eine interessante Option für Studierende darstellt.

Vorteile des dualen Studiums

1. Früher Berufseinstieg und Praxiserfahrung

Einer der größten Vorteile des dualen Studiums ist die enge Verbindung zur Praxis. Du lernst nicht nur theoretisch, sondern kannst das Gelernte direkt in deinem Unternehmen anwenden. Dies gibt dir einen entscheidenden Vorteil gegenüber Studierenden, die ausschließlich an der Uni lernen.

2. Gute Übernahmechancen

Viele Unternehmen bieten dual Studierenden nach ihrem Abschluss eine Festanstellung an. Du kennst das Unternehmen, die Abläufe und die Kultur bereits – und umgekehrt. Das minimiert das Risiko bei der Einstellung und eröffnet dir tolle Karrieremöglichkeiten.

3. Finanzielle Unterstützung

Im Gegensatz zum klassischen Studium verdienst du im dualen Studium Geld. Dein Unternehmen zahlt dir ein Gehalt, und häufig übernimmt es auch die Studiengebühren. Dies bedeutet, dass du dir weniger Gedanken über Studienkredite oder Nebenjobs machen musst.

4. Abwechslung durch Theorie und Praxis

Für viele Studierende ist der Wechsel zwischen Theorie- und Praxisphasen eine willkommene Abwechslung. Die Lerninhalte bleiben so greifbarer, und man hat nicht das Gefühl, „nur“ zu studieren oder zu arbeiten.

Herausforderungen des dualen Studiums

1. Hohe Arbeitsbelastung

Ein duales Studium erfordert Disziplin und Durchhaltevermögen. Du hast nicht nur die Aufgaben der Hochschule zu bewältigen, sondern arbeitest auch im Unternehmen. Das kann stressig werden, besonders in Prüfungsphasen. Freizeit und Erholung kommen da manchmal zu kurz.

2. Wenig Flexibilität

Im Gegensatz zum normalen Studium hast du im dualen Studium einen festen Stundenplan. Deine Arbeitstage und Studienzeiten sind klar strukturiert, spontane Urlaube oder Semester im Ausland sind eher schwierig zu realisieren.

3. Enge Bindung an das Unternehmen

Die enge Zusammenarbeit mit einem Unternehmen ist zwar ein Vorteil, kann aber auch einschränkend wirken. Du bist an dein Unternehmen gebunden und kannst nicht so einfach den Arbeitgeber wechseln, falls dir der Betrieb oder die Branche doch nicht zusagt.

4. Zeitmanagement ist entscheidend

Durch die Doppelbelastung von Arbeit und Studium ist gutes Zeitmanagement essenziell. Du wirst lernen müssen, Prioritäten zu setzen und deinen Alltag effizient zu organisieren, um weder in der Arbeit noch im Studium zurückzufallen.

Wie finde ich das richtige duale Studium?

Bevor du dich für ein duales Studium entscheidest, solltest du gründlich recherchieren und überlegen, welches Studienmodell und welches Unternehmen zu dir passt. Hier ein paar Tipps, wie du die richtige Wahl triffst:

  1. Informiere dich über das Unternehmen: Schaue dir die Branche, das Arbeitsumfeld und die Karrieremöglichkeiten an. Frage nach den Übernahmequoten und wie das Unternehmen seine dualen Studenten unterstützt.

  2. Verstehe das Studienmodell: Jede Hochschule hat ihre eigenen Lehrpläne und Schwerpunkte. Informiere dich genau, wie die Theoriephasen ablaufen und wie sie mit der Praxis kombiniert werden.

  3. Persönliche Interessen und Stärken: Überlege, welche Studienrichtung am besten zu dir passt. Bist du eher praktisch orientiert oder liegt dir die Theorie? Das duale Studium ist fordernd, und es wird leichter, wenn du in einem Bereich studierst, der dir Spaß macht.

  4. Langfristige Karriereplanung: Ein duales Studium bindet dich stark an eine Branche und ein Unternehmen. Überlege dir, ob du in diesem Berufsfeld auch langfristig arbeiten möchtest.

Fazit: Ist ein duales Studium das Richtige für dich?

Ein duales Studium bietet dir die Chance, früh in das Berufsleben einzusteigen, wertvolle Praxiserfahrung zu sammeln und gleichzeitig einen akademischen Abschluss zu erlangen. Doch es ist auch anspruchsvoll und erfordert ein hohes Maß an Disziplin und Engagement. Bevor du dich für diesen Weg entscheidest, solltest du dir klar über deine Ziele, Stärken und Interessen sein.

Wenn du gut mit einer hohen Arbeitsbelastung umgehen kannst, ein hohes Maß an Selbstorganisation mitbringst und dir das Studium in Kombination mit praktischer Arbeit vorstellen kannst, dann könnte ein duales Studium genau das Richtige für dich sein.

Möchtest du dich näher über bestimmte duale Studiengänge informieren? Oder hast du konkrete Fragen zur Bewerbung oder den Anforderungen? Hinterlasse einen Kommentar, und ich helfe dir gerne weiter!

 

Die Informationen in diesem Artikel basieren auf öffentlich zugänglichen Quellen und sollen dir als Orientierung dienen. Bitte informiere dich zusätzlich direkt bei den Hochschulen und Berufsakademien über die genauen Studieninhalte und Bewerbungsverfahren.

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